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Lena Dimper ist die Braut beim Erntedankzug 2025

Lena Dimper ist die Braut beim Erntedankzug 2025

Wenn in Kastl am 14. September 2025 der große Erntedankzug durch die Straßen zieht, dann steht eine junge Frau ganz besonders im Mittelpunkt: Lena Dimper. Die 22-Jährige darf beim historischen Erntedankzug die Braut darstellen – ein Moment, den sie sicherlich so schnell nicht vergessen wird.

„Es ist eine große Ehre, die Braut beim Erntedankzug sein zu dürfen“, sagt Lena mit leuchtenden Augen. „Inmitten dieses traditionsreichen Festes zu stehen und ein Teil davon zu sein, fühlt sich einfach besonders an“, erzählt sie als sie vor wenigen Tagen an einem frühen Abend, zu Hause bei ihren Eltern am Küchentisch sitzt. Auf dem Tisch liegt der Bildband vom Umzug 2010, Seite für Seite wird aufgeschlagen. Ihre Mutter zeigt auf ein Foto: „Schau, so war die Frisur beim letzten Mal – geflochten, mit Haarschmuck.“ Alle lachen. Es ist ein ganz familiärer Moment – und gleichzeitig der Auftakt für ein Ereignis, das nur alle zehn, diesmal nach 15 Jahren stattfindet.

Ein Moment, den man nur einmal im Leben erlebt

Lena wusste früh, dass sie dieses Jahr „die Braut“ sein würde. Anfang 2024 kam die Anfrage – und sie sagte sofort zu. „Ich musste nicht lange überlegen. Für mich war klar: So eine Gelegenheit bekommt man nur einmal.“ Wer ihr Bräutigam wird? „Das bleibt noch ein kleines Geheimnis – ein bisschen Spannung darf ja auch sein“, sagt sie und schmunzelt. Aber ganz allein steht sie nicht im Mittelpunkt. An ihrer Seite wird eine Hochzeitsgesellschaft aus Freundinnen und Freunden und vielen Bekannten aus Kastl und Umgebung sein, darunter auch Hannah Raab und Patricia Weber, zwei ihrer engsten Vertrauten. „Dass wir das zusammen erleben dürfen, macht den Tag für mich umso schöner.“

Eine Bauernhochzeit wie anno dazumal

Lena ist nicht nur Braut – sie ist sozusagen der Mittelpunkt einer ganzen Bauernhochzeit, wie sie früher auf dem Land gefeiert wurde. Und diese wird beim Erntedankzug eindrucksvoll zum Leben erweckt: Vom Hochzeitslader übern Pfarrer und seinen Ministranten bis hin zu der Verwandtschaft und der Nachbarschaft – sie alle werden in traditioneller Kleidung mitziehen. „Es wird eine große Festgruppe – mit allem, was zu einer echten Bauernhochzeit dazugehört“, erzählt Lena begeistert. Sogar ein Aussteuerwagen, auch „Kammerwagen“ genannt, darf nicht fehlen. „Da wird alles aufgeladen, was die Braut in die Ehe mitbringt – Geschirr, Wäsche, Möbel, und sogar die schönste Kuh vom Hof läuft mit“, sagt sie lachend. Es ist genau dieser liebevolle Blick aufs Detail, der den Umzug so besonders macht – und Lena mittendrin in einer Szenerie, wie sie früher wirklich stattgefunden haben könnte.

Proben, Anproben – und eine ordentliche Portion Brautzauber

Im März hatte Lena ihre erste Anprobe. „Das war ein ganz besonderer Moment, als ich das Kleid zum ersten Mal anziehen durfte.“ Auch ein Probetermin für die Frisuren steht noch an – schließlich soll alles perfekt sitzen. Ob sie einen weißen Schleier trägt, ist noch offen. Sicher ist: Es wird ein schwarzes Kleid im historischen Stil – wie schon beim letzten Umzug. Die Vorbereitung ist ein echtes Familienprojekt: „Meine Mama hilft viel, aber auch mein Papa schaut mit hin. Gemeinsam macht’s am meisten Spaß.“

Tradition mit Herz

Lena stammt aus einer echten Kastler Bauernfamilie. „Traditionen wie der Erntedankzug sind für mich ein Stück gelebte Heimat. Sie machen das Dorfleben einzigartig.“ Ihr Vater erinnert sich noch genau an frühere Umzüge: „Der Tag war schon immer etwas Besonderes. Wenn man sieht, wie jeder gekleidet war, wie man die alten Gerätschaften zeigt – da kriegt man einen Eindruck davon, wie’s früher wirklich war.“ Und auch Lena erinnert sich: „Beim letzten Umzug war ich sieben Jahre alt. Ich bin in der historischen Schulklasse mitgelaufen. Das viele Üben und die Holzschuhe sind mir in Erinnerung geblieben.“

„Mit der Musik der Troglauer bin ich aufgewachsen“

Trotz aller Tradition darf auch die Gegenwart nicht fehlen. Lena studiert in Bamberg und bringt frischen Wind nach Kastl – ohne die Wurzeln zu vergessen. „Ich habe meinen Studienfreunden den Bildband von 2010 gezeigt. Sie waren begeistert und neugierig. Einige kommen im September extra nach Kastl, um den Umzug live zu sehen.“ Der Höhepunkt für sie? „Natürlich der große Umzug am Sonntag mit über 500 Mitwirkenden. Aber ich freue mich auch auf die Troglauer am Freitagabend – mit deren Musik bin ich aufgewachsen.“

„Wenn die Leute klatschen, wird mir das Herz schneller schlagen“

Ob sie nervös ist? „Im Moment bin ich ganz entspannt. Aber wenn die Menschen am Straßenrand stehen und vielleicht auch klatschen werden, dann wird mir das Herz sicher schneller schlagen.“ Es ist die Mischung aus Vorfreude, ein bisschen Lampenfieber – und ganz viel Stolz, Teil dieses besonderen Festes zu sein. „Dass der Umzug diesmal erst nach 15 Jahren wieder stattfindet, macht ihn noch wertvoller.“

Ein Wunsch für die Zukunft – und ein bisschen Eitelkeit

„Ich wünsche mir für den Tag vor allem schönes Wetter, gute Stimmung – und dass alles glatt läuft. Dann wird’s unvergesslich.“ Und wer ihr wohl als Erstes zuruft, wie fesch sie aussieht? Lena lacht: „Ich tippe auf meine Mum.“

„In 30 Jahren schau ich zurück und sag: Mei, war des a geiles Fest!“

Wenn Lena später auf diesen Tag zurückblickt, möchte sie mit einem Lächeln sagen: „Mei, war des a geiles Fest – voller schöner Erinnerungen.“ Und während am Küchentisch weitergeblättert wird, zwischen den Seiten von 2010, formt sich in Kastl schon das nächste Kapitel Heimatgeschichte. Eines, das Lena als Braut mit Leben füllen wird.

Text und Bild: Hans Walter

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